Am 27. September 2025 starb im Alter von fast 93 Jahren die SPD-Stadtverordnete Ursula Trautwein. Sie war von 1988 bis zu ihrem Wegzug in einen anderen Stadtteil 2012 Mitglied des SPD Ortsvereins Frankfurt-Eschersheim, heute SPD Ortsverein Frankfurt Mitte-Nord. Ihr verdanken wir die Einführung eines Neujahrsempfangs für alle an der Politik der SPD interessierten Menschen unseres Stadtteils. Einmal im Monat organisierte sie eine Veranstaltung mit einem Seniorenclub zu gesellschaftspolitischen Themen. Als SPD-Stadtverordnete vertrat sie von 1989 bis 1997 unseren Ortsbezirk im Frankfurter Römer.
Als evangelische Aktivistin war sie lange Jahre Zeitzeugin der Freiheitsbewegung von Schwarzen in Südafrika. Sie war bei regelmäßigen Protesten von Frauen vor der Deutschen Bank in Frankfurt am Main dabei und konnte von den ersten freien Wahlen 1994 in Südafrika berichten, an denen sie als Wahlbeobachterin in Durban im Auftrag der Evangelischen Weltkirche teilgenommen hatte. Ihr jahrelanges Engagement als Zeitzeugin in Schulen zur Würdigung Oskar Schindlers, der in seiner „Deutschen Emailwarenfabrik“ in Krakau 1200 Juden gegen den Holocaust gerettet hat, gipfelte in ihrer Initiative zur Umbenennung des Bahnhofvorplatzes in „Emilie und Oskar Schindler-Platz“. Zusammen mit ihrem Mann Dieter Trautwein, Propst in Frankfurt am Main, hat sie Oskar Schindler in seinen Jahren in Frankfurt unterstützt, der unbekannt „Am Hauptbahnhof 4“ lebte. Im Jahr 2002 überreichte ihr der damalige Bundespräsident Rau das Bundesverdienstkreuz.
Ursula Trautwein hinterlässt 3 Kinder und zahlreiche Enkel. Am vergangenen Montag wurde sie auf dem Hauptfriedhof unter großer Anteilnahme beigesetzt.
